Thomasi - Kneipen - Tips von Freunden
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Welche Örtlichkeiten sollen einbezogen werden ?
Thomas  (Basel):
Also wenn schon, denn schon! Ich würde alle Kneipen und Gaststätten in diesen Test miteinbeziehen - gut Ding will Weile haben. Ich denke, daß dies projeziert auf Ulm bis Mitte nächsten Jahres zu schaffen wäre. Discos und Tabledance würde ich aber nicht einbeziehen (so ein Pech!).

Wolfgang  (Stammheim):
Bistro's, Wartesaele, Irish Pubs, Lokal-Brauereien, Steh-Kneipen mit Live-Musik, Edel-Absteigen, Buedchen, Schicki-Micki-Cafes, Halbwelt-Kaschemmen, Garkuechen, Take-Aways, Trinkhallen, Diskos mit restriktivem Einlass... 

Michael  (Fellbach):
Hier sollte alles einbezogen werden, was zu einem guten Gespräch einlädt. Könnte z.B. auch eine Kleinkunstbühne mit Bewirtung sein, sämtliches Kneipp-Kuriges sowie razzia-unverdächtige Szene-Treffs.

Werner  (Göppingen):
Von Bistro bis Kneipe, Essen ist Nebensache.

Peter  (North Dakota):
Ganz einfach:  alle.  Eine der wichtigsten Regeln der wissenschaftliche Forschung ist die Objektivät.  In deinem Falle wäre es nicht ratsam, das sample (mir fällt das deutsche Wort nicht mehr ein) einzuschränken. 
Falls du dich noch an statistische Grundsätze erinnern kannst, muss man immer ein minimum sample haben und statistisch etwas schliessen zu können. In Bezug auf die Anzahl der Kneipen in Paderborn (und da kann ich nur raten), nehme ich wohl an, daß du alle besuchen mußt.

Wolfgang  (Darmstadt):
Biergärten und Studentenkneipen

Karlos  (Meitingen):
* Restaurants verschiedener Kategorien zur Essensaufnahme
   - Familienfeste wie im Film "4 Hochzeiten und ein Todesfall", 
   - geplegtes und ungepflegtes Essen mit Freunden und Feinden,
   - Gourmet- und sonstige Freßtempel
   - bodenständiges Essen zum Stattwerden
* Kneipen und sonstige Stätten zum Durstloschen 
   - gepflegtes Trinken incl. kleiner Snacks 
   - wilde Gelage wie in alten Tagen
   - Billiard- und sonstige Vergnügungen sollten extra erwähnt werden
   - Studentenwohnheime und ähnliche Treffs wie Sproll- und Wielandheim für tiefgeistige und hochwissenschaftliche Gespräche

René  (Berlin):
Basismäßig alle, würde ich sagen. Auslassen würde ich solche Restaurants, wo die Ober vornehmer sind als die Gaeste und/oder die Vorspeisenpreise die eines Hauptgerichts in einer 'durchschnittlichen' Gaststätte übersteigen.

Rüdiger  (London):
Alle mit Ausschankgenehmigung. Um eine Textzeile eines bekannten Liedes zu
zitieren: "In jedem Besen sind wir schon gewesen"
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Welche Kriterien sollen untersucht werden ?
Michael  (Fellbach):
Eine Abschließende Sammlung von Kriterien kann natürlich hier von mir noch nicht abgegeben werden. Wir sollten versuchen ein ESPRIT Projekt hierzu zu starten. Etwa mit dem Titel: Paneuropäische Kriterien zur Subventionierung klassischer Industriezweige vor dem
Hintergrund einer Segmentierungsanalyse in Ostwestfalen. Trotzdem hier einige Ad Hoc Kriterien:
a) Preise nichtalkoholischer Getränke 
b) Bierpreise
c) Hintergrundlautstärke der Lokalität 
        bei Aufführung von Musik, Theater, sonstigem
        bei Nichtaufführung -- d.h. Gelegenheit zum Unterhalten
d) Freundlichkeit der Bedienung
f) Metriken über
        Sauerstoffgehalt der Lokalitäten
        Nikotingehalt der Luft
g) Weichheit des Bodens (wichtig falls der Guiness Rekord versucht wurde zu knacken)
h) Verkehrsanbindung der Lokalität zu öffentlichen Verkehrsmitteln 

René  (Berlin):
Tja, das ist der springende Punkt! Generell wuerde ich eine gewisseb Gruppierung nach Kategorien vornehmen, z.B. 'reine Gastronomie', 'Erlebnisgastronomie' (meide ich), 'mit Live-Musik' etc. Nicht schlecht fand ich 'mal in irgendeinem Kneipenführer - die gibt es für Berlin in grosser Zahl), gewisse Standardpreise als Richtwert anzugeben: Bier 0,4 l; normale Suppe, Salat, durchschn. Pizza (falls vorh.) usw. Auf jeden Fall den mittleren Geraeuschpegel angeben, vielleicht nicht in dB (A), sondern nur Unterhaltung moeglich: a) in normaler Lautstaerke, b) mit erhobener Stimme, c) schreiend, d) unmöglich.

Peter  (North Dakota):
- Allgemeine Atmosphäre, Bierauswahl und Qualität
- Bedienungsschnelligkeit (gemessen zwischen Bier bestellt und Bier bekommen, und zwischen Bier ausgetrunken und neue Bestellung aufgenommen)
- Redseligkeit des Wirtes, Stammtischgespräche
- Tresengeselligkeit (z.B. wie lang dauert es jemand in ein Gespraech zu verwickeln.  Und mit Gespräch meine ich, daß beide Leute reden)
- Musik, Sauberkeit des WC's

Wolfgang  (Darmstadt):
Bierpreis, Masse der Bedienung, Musikrichtung

Karlos  (Meitingen):
Siehe unter 1.)

Thomas  (Basel):
Kriterien: schwierige Frage: vielleicht einige mir wichtige Stichworte ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Wirkung von Außen, Einrichtung, Ambiente, Luftqualität (Rauch), Qualität Essen, Getränkevielfalt, Publikum, Spielautomaten (hoffentlich nicht), Toiletten, Preise, Specials, etc

Wolfgang  (Stammheim):
Guinness-Preis, Live-Musik, Zapfzeit von einem Pils, soziale Schicht der Clientel, mittlere Zeitspanne zwischen Schlägereien, Kakerlaken-Vorkommen, stechender Blick vom Wirt, Anzahl der Stufen zwischen Theke und Toilette, viele Exzentriker, Outcasts, Fernfahrer, religiöse Eiferer, Sonderlinge, Weltverbesserer, Multi-Kultis, poliglotte Yuppies, militante Veganer...

Werner  (Göppingen):
a) Historie:  Wie lange gibt es diese Lokalität bereits in Paderborn ?
b) Welches Publikum verkehrt hier ?
c) Häufigkeit und Stil von Auftritten uns sonstigen Aktivitäten
d) Gemütlichkeit
e) Preisniveau

Rüdiger  (London):
Bierqualität, Öffnungszeiten, Bedienung (falls weiblich, invers zur Bekleidungsdichte), Sportwissen des Barkeepers (Wie heißt der Quarterback von Syracuse University? )
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Wie soll die "Erfassung" stattfinden ?
René  (Berlin):
Hier darf es keine Kompromisse geben! Nur persönliche Datenaufnahme am Ort, evtl. auch durch SEHR vertrauenswürdige Bekannte, ist sinnvoll.

Werner  (Göppingen):
Da mußt ein persönliches Opfer bringen und vor Ort recherchieren. Schreib' Dein erstes Buch! Titel: "Schnäpschenführer"

Karlos  (Meitingen):
Erfassung nur durch persönliche Inaugenscheinnahme und unter Begleitung eines erfahrenen Kuratoriums (Minimum 3 ständige Mitglieder und mehrere freie wissenschaftliche Berater).  Veröffentlichung durch das Internet,  da wir mit dem Zeitgeist gehen wollen.

Michael  (Fellbach):
Ich schlage vor, hierzu ein rotierendes Kommittee zu gründen, welches sich durch Augenschein und zwecks regelmäßiger
Überprüfung von Messresultaten regelmäßig trifft und nach dem Prinzip von Rustafahndung und Gusto, statistisch relevante Stichproben macht. Die Veröffentlichung kann per Internet geschehen.

Peter  (North Dakota):
Wie vorher schon gesagt, Objektivität ist sehr wichtig.  Ich schlage vor, jede Kneipe zur gleichen Zeit aufzusuchen (am frühen Abend) und bis zur Sperrstunde zu bleiben, weil das Publikum sich während des Abends stark ändern kann und somit die Kriterien anders beurteit werden. Auch ist es sehr wichtig, dass du dich in die Kneipe "einlebst", das bedeutet mindestens drei Biere. Um die Objektivität zu wahren, solltest du jede Kneipe nicht nur einmal aufsuchen, sondern mindestens zweimal and verschiedenen Wochentagen.  Vor allem die Kneipen, die dir besonders gut gefallen haben.  Vielleicht warst du beim vorherigen  Besuch "positiv" beeinflusst. Die Veröffentlichiug sollte in den fünf Kneipen stattfinden, die dir am besten gefallen haben (vielleicht bekommst du dann auch Freibier).

Wolfgang  (Darmstadt):
Erfassung durch Fallstudien vor Ort - möglichst als Längsschnittvergleich konzipiert.  Zur Veröffentlichung zunächst ein Arbeitspapier erstellen, um die Rechte an den Inhalten zu sichern.

Thomas  (Basel):
Bei der Erfassung gilt nur eines: selbst ist der Mann. Der Querschnittstester Thomasi muß hier möglichst unabhängig beurteilen - delegieren gilt nicht. Falls Hilfe als notwendig erachtet wird, sollte diese auch alle Lokalitäten berücksichtigen. Zur Veröffentlichung ist das Internet der richtige Platz. Für jedes Kriterium könnte man Schulnoten von 1-6 vergeben und daraus einen Durchschnitt pro Kneipe bilden. Aber: eine Gewichtung (vielleicht von 1-3) wäre ratsam, da die Bedeutung von Toilette und Essen doch recht unterschiedlich ist.

Wolfgang  (Stammheim):
Erfassung durch persönliche Inspektion vor Ort (Praxisnähe), verbunden mit häufiger Anwesenheit (grosse Menge an Beobachtungen: dadurch vermindertes Risiko krasser Fehleinschätzungen).  Tip zur Veröffentlichung: Durch lautes Herumreden in der dritten Reihe einer Stehkneipe läßt sich schon viel Transparenz erzeugen.

Rüdiger  (London):
Erfassung durch Geschmackssinn + Optik. Veröffentlichung:  Geheimhalten und spezielle Führungen durchführen. Ich würde Trainingslager bei Peter in North Dakota vorschlagen. Sein eigenes Bier ist gut als Training für den Magen und Kneipentouren mit ihm sind gut für die Kondition.
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Welche Risiken und Nebenwirkungen sind zu beachten ?
Peter  (North Dakota):
Das größte Risiko ist, dass du dich am nächsten Tag nicht immer so wohl fühlen wirst.  Das einzige was du dagegen machen kannst, ist am nächsten Tag etwas früher in die Kneipe zu gehen. Andere Gefahren sind Apetitlosigkeit (macht nichts, Bier ernährt auch), der Verlust von Bekannten (weil du wahrscheinlich in Kneipen gehen mußst, die einen schlechten Ruf haben), und das Kennenlernen von Leuten, die man normalerweise vermeiden sollte.  Aber niemand hat gesagt, daß Forschung gefahrenlos ist.

René  (Berlin):
Die moralische Gefährdung in Hinblick auf Alkohol, Drogen und sehr junge Damen sollte nicht unterschätzt werden, gerade deshalb, da Du noch nicht SO alt bist wie z.B. ich. Auch subversive Musik ist ein Gefährdungspotential.

Thomas  (Basel):
Versuchungen: BIER, BIER, BIER und LIVEMUSIK (schöne Frauen - sorry Ruth). Vielleicht solltest Du Ohrenstöpsel und eine Augenbinde tragen und dabei nur Mineralwasser trinken - das Testergebnis is mir dann allerdings relativ wurscht - apropos schöne Frauen: wäre vielleicht noch ein Testkriterium. Als Lex Ruth könntest Du ja auch noch schöne Männer aufnehmen - doch wer kann dies beurteilen?

Karlos  (Meitingen):
Die meiner Meinung größte Gefahr droht von den (Ehe-)Frauen: 
 - ständiges Nörgeln über frühes Nachhausekommen um 0+X Uhr
 - Entzug des Spesenkontos
 - erboste Vorhaltungen über normalen Biergenuß
Dies Problem läßt sich am besten dadurch umgehen, indem man die Frauen ins Kuratorium beruft oder man besorgt sich entsprechen wirkungsvollen Gehörschutz.

Wolfgang  (Stammheim):
Man könnte eine entstehende leichte Alkoholabhänigkeit und die Sklerose häuslicher Bindungen als Preis dafür ansehen, daß man sich um die Wissenschaft besonders verdient gemacht hat.

Michael  (Fellbach):
Bei dem Intensivtest solltest Du darauf vorbereitet sein, daß die profunde Sammlung von Meßwerten mit eventuell hohen 
finanziellen Aufwendungen verbunden sein wird.  Ein Primärrisiko wird die mögliche Desorientierung bei Preismessungen im Massenrabattbereich sein, die zu Nichtnutzung zwar vorhandener jedoch nicht mehr detektierbarer Massenverkehrsmittel führen könnte -- Achtung im Winter ist es sehr kalt auf Bahnhöfen. Zum Thema Versuchungen möche ich davor warnen, die Freundlichkeit von Bedienungen zu arg auf die Probe zu stellen. Die Risiken können minimiert werden durch Begleitung von Mitgliedern des Kommittees.

Werner  (Göppingen):
Keine Bange! Nichts was Du nicht schon wüßtest. Ansonsten bei Goethe (Faust, Szene im Auerbachs Keller) nachlesen.
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Sonstiges
Rüdiger  (London):
Die einzige laufende Veröffentlichung, die mich interessieren würde, ist ein Hahn an einem Paderborner Bierfass -- wenn Du das programmieren könntest (Pils, bitte).

Karlos  (Meitingen):
Aus meiner jahrelangen Kneiperfahrung muß noch eine  ständige und fortlaufenden Qualitätskontrolle betrieben werden. Hierzu  müssen  in regelmäßigen Abständen die Ergebnisse von von außenstehenden, unabhängigen und erfahrenen Kneipgängern überprüft werden.

Reinhard (Rutesheim):
Beginnen wir mit etwas Etymologie:  Prosit! ist lateinisch, kommt von pro-esse, prosum, profui, hier in der Form der 3. Person Konjunktiv (nicht Indikativ!) Präsens und heißt "Es nütze", "Es möge nutzen!", im Deutschen meist verkürzt zu "Prost!". In diesem Sinne:  Prosit!

Wolfgang  (Darmstadt):
Die erste Frage, die wir bei neuen wissenschaftlichen Projekten stellen, lautet regelmäßig: Wieviel Moos gibts dafuer? Denn auch die Wissenschaft lebt nicht nur von Luft und Liebe. Da Du wahrscheinlich über keinen hinreichenden Forschungstopf verfügst, kann ich Dich mit Infos nur auf Studentenniveau bedienen.

Michael (Stuttgart):
Ich biete an, daß wir uns mal zu einem Kick-Off Meeting treffen sollten, daß natürlich wegen vergleichender Studien auch in Fellbach stattfinden kann.

Rüdiger  (London):
Nicht alles in dieser email ist ernstgemeint oder der Wahrheit entsprechend, jedoch kann alles zu einen zukünftigen Zeitpunkt als ernstgemeint oder der Wahrheit entsprechend verwendet werden wobei auch das Gegenteil der Fall sein kann.
  
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